Rumänien gilt als Land der Wälder, obwohl es mit etwa 25% bewaldeter Fläche unter dem EU-Durchschnitt liegt. „Der Rumäne“ bezeichnet sich traditionell gerne als „Bruder des Waldes“ (frate cu codrul), dabei behandeln allzu viele Wald und Natur eher stiefbrüderlich. Rumänien gibt sich gerne (hyper)patriotisch – verscherbelt, zerschreddert und verheizt aber in grossem Stil seine noch intakten Wälder.
Diesen und weiteren Paradoxa seines schrecklich netten Heimatlandes versuchte Hans Hedrich auf den Grund zu gehen, indem er der Spur des (illegal gefällten) Holzes aus dem Karpaten-Urwald ins Grosssägewerk einer österreichischen Firma folgte – und entdeckte dabei zufällig, dass Rumänien der Mittelpunkt der Welt ist.
Referent: Hans Hedrich 1971 in Schässburg / Sighișoara geboren, 1990 fröhlich ausgewandert, in München ab 1995 Dokumentarfilmhandwerk und Politikwissenschaft gelernt, 2002 HiWi-Jobs im Ungarischen Institut München, 2003 Praktikum bei der EU-Kommission, 2004 Aufbaustudium in Ungarn, 2005 fröhlich in die alte Heimat zurückgekehrt – und letzteres nicht bereut.
Seither als engagierter Umwelt- und Bürgerrechtsaktivist, Organisator für Fernsehreportagen, Fahrradbastler und streitbarer Facebook-Kommentierer tätig.
Zukunftspläne: Organisation eines Europäischen Friedenskongresses und eine Fahrradreise von Siebenbürgen nach Senegal.
Moderation: Janka Vogel, DRG