Im Berichtsjahr 2005 sind folgende Arbeitsbereiche der DRG fortgeführt worden:

  1. Jour fixe mit Kurzreferaten und Diskussion
  2. Veranstaltungen im Rumänischen Kulturinstitut u.a.
  3. Deutsch-Rumänische Hefte
  4. Kleinstipendien
  5. Studienreise
  6. Studentenunterstützung

Im Januar hat der Vorstand in einer ganztägigen Klausur getagt. Im Februar wurde der Beirat zu einer Beratung eingeladen und im Laufe des Jahres haben sechs weitere Vorstandssitzungen stattgefunden.

Am 22. April ist der gesamte Vorstand der DRG neu gewählt worden. Für das Amt des Präsidenten ist nach dem Rücktritt Prof. Axel Azzolas Herr Ministerialrat Dr. Gerhard Köpernik ohne Gegenkandidaten einstimmig gewählt und der übrige Vorstand in unveränderter Aufstellung bestätigt worden.

1. Jour fixe – Veranstaltungen

Im Januar zog der Presseattaché der rumänischen Botschaft in Berlin, Herr Michael Fernbach, Bilanz über die im Dezember 2004 stattgefundenen Parlaments -und Präsidentschafts-wahlen in Rumänien. Im Anschluss hat Professor Axel Azzola über die Folgen für die politi-schen Chancen der Minderheiten in Rumänien gesprochen.

Im März hielt unser Vorsitzender (damals Kandidat für dieses Amt), Herr Dr. Gerhard Köpernik, einen Kurzvortrag über Rumänien vor dem EU-Beitritt, insbesondere über die abgeschlossenen Beitrittsverhandlungen mit einem Ausblick auf das, was bis 2007 noch zu tun sei.

Den jour fixe im Mai gestalteten fünf Bundestagspraktikanten aus Rumänien: Cristina Bojan, Andreea Dinca, Endre Erdödi, Maria Vasiu, Maria Carp. Sie haben über das Land und die Regionen gesprochen, aus denen sie kommen, aber auch über ihre Motivation für ein Praktikum bei deutschen Bundestagsabgeordneten, über ihre Erwartungen sowie ihre Erfahrungen in Berlin und Deutschland.

Nach der Sommerpause im September hatten die Teilnehmer des jour fixe Gelegenheit, mit Frau Dr. Katharina Biegger, Mitarbeiterin am Wissenschaftskolleg zu Berlin, die im Som-mer eine Rumänienreise per Fahrrad unternommen hatte, die jeweiligen Eindrücke und Erfah-rungen auszutauschen.

Im November hat die Autorin Herma Kennel-Köpernik aus ihrem Buch „Es gibt Dinge, die muss man einfach tun“ gelesen und anschließend mit den Teilnehmern diskutiert.

2. Veranstaltungen im Rumänischen Kulturinstitut

Im Januar gab es eine Vortragsveranstaltung mit zwei Referenten: Dr. theol. Jürgen Henkel, Leiter der Evangelischen Akademie Hermannstadt/Sibiu, „Zwischen Kommunismus und Pluralismus – die Rumänische Orthodoxe Kirche nach 1989“ und Wolfram Göll, Journalist, Bayerischer Rundfunk, München, „Die Rumänische Orthodoxe Kirche und die Ökumene“

Im Februar ist eine umfangreiche Ausstellung unseres Mitglieds Michael Otto unter dem Titel „Siebenbürgisches Tagewerk“ mit einführenden Worten von Helmuth von Arz gezeigt worden. – Michael Otto lebt und arbeitet als freier Maler und Grafiker in Berlin und zeitweilig in Rumänien. Seit 1970 gab es Einzelausstellungen und Beteiligungen an zahlreichen Gruppenausstellungen im In- und Ausland.

Im April gab es eine Buchpräsentation unter dem Thema „Rumänistik in schwierigem Fahrwasser? Das von Larisa Schippel herausgegebene Buch. „Im Dialog: Rumänistik im deutschsprachigen Raum“ wurde in einem Dreiergespräch zwischen Prof. Dr. Klaus Heitmann, Axel Barner und der Herausgeberin vorgestellt.

Mit einer Hommage an den 2004 in Berlin verstorbenen Paul Schuster, geb. 1930 in Hermannstadt, Rumänien, ist im Mai der Dichter ein Jahr nach seinem Tode gewürdigt worden.. – Begleitet von einer kleinen Ausstellung zu Leben und Werk Schusters gab es eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Dr. Georg Aescht.

2.2 Veranstaltungen an anderen Orten

Am 18. April 2005 stellte der Berliner Journalist William Totok den Endbericht (fertiggestellt Ende 2004) und die Arbeitsweise der von Präsident Iliescu eingesetzten internationalen Kommission zur Erforschung des rumänischen Holocaust vor. Totok war Mitglied dieser Kommission.

Am 2. November fand eine Veranstaltung der DRG in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung und der Deutsch-Litauischen Gesellschaft statt. Der Titel: „Zwischen Holocaustmahnmal und Heldenfriedhof“. Osteuropäische Studierende diskutieren den Umgang mit der nationalsozialistischen und kommunistischen Vergangenheit in Litauen, Rumänien und Deutschland. – Zwanzig Studierende aus Litauen und Rumänien besichtigten jeweils in ihren Ländern Erinnerungsorte und sprachen mit Experten,. Sie lernten zum Abschluß das Holocaustmahnmal in Berlin und die Gedenkstätte Hohenschönhausen kennen. Die Ergebnisse des Projekts: Es gibt sehr unterschiedliche Sichtweisen zwischen Ost und West aber auch zwischen den osteuropäischen Ländern. Das Ziel der vieldiskutierten europäischen Identität kann nur durch Begegnung, Dialog und gegenseitiges Verständnis erreicht werden.

Am 5. Dezember hat Edward Kanterian (Oxford) aus den von ihm 2005 in deutscher Übersetzung herausgegebenen Tagebüchern von Mihail Sebastian „Voller Entsetzen, aber nicht verzweifelt – Tagebücher 1935-1944“ gelesen. Anschließend haben Norman Manea und Richard Wagner mit dem Herausgeber über Leben und Werk Mihail Sebastians diskutiert. Die sehr gut besuchte Veranstaltung hat in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus in der Fasanenstraße stattgefunden.

3. Deutsch – Rumänische Hefte

Wegen Arbeitsüberlastung und Verkleinerung der Redaktion ist in 2005 leider nur eine Ausgabe in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienen. Die DRG wendet sich mit diesen Heften, ebenso wie mit der Homepage, https://deruge.org, an eine breitere Öffentlichkeit.

4. Kleinstipendien für das Musiklyceum in Cluj

Ihre Anzahl ist in 2005 auf drei erhöht worden, damit jede der drei Abteilungen, Streicher Bläser und Klavier, mit je einem Stipendium in Höhe von 300 € bedacht werden konnte.

5. Studienreise V

Die Studienreise V – vom 20.08.2005 bis 03.09.2005 – vorbereitet und geleitet von Christof Kaiser – führte mit Flug über Budapest und weiter mit Bus in die Maramuresch, ins Sathmarer und Oascher Land, über den Prislop-Paß in die südliche Bukowina mit den berühmten unter UNESCO-Schutz stehenden „Moldauklöstern“, nach Botosani, einer alten Hochburg moldauischer Kultur, und abschließend zu Studientagen in der Kulturstadt Iasi. Die Rückreise über Siebenbürgen erfolgte über Cluj-Napoca ( mit Konzert im dortigen Musiklyzeum) zurück nach Budapest. Auch diese Studienreise in das weniger bekannte Nordrumänien, erbrachte neue Kontakte und aufschlussreiche Begegnungen.

6. Studentenunterstützung

Seit dem WS 2004/5 beschränken wir uns auf Unterstützung und Betreuung von Erasmusstudenten, in der Regel aus Cluj-Napoca. Silvana Suciu war und Szabolcs Gergely ist noch Gast unseres Mitglieds Ingrid Lorenz. Lavinia Lazar und Ana-Maria Pupeza waren Gäste bei Familie Tischer, beiden Familien ist besonders zu danken.

Der Mitgliederstand ist 2005 – mit einem gewissen Wechsel – relativ konstant geblieben: Ausgetreten bzw. verstorben sind 15 Mitglieder und 13 Personen sind neu eingetreten. Am 31.12.2005 hatte der Verein 115 Mitglieder.