Was passiert, wenn eine Geschichte ausgelöscht wird? Wenn Jahrhunderte der Versklavung unbenannt bleiben und die Wunden, die sie hinterlassen haben, unter dem Mantel des Schweigens begraben werden? In Rumänien ist die Versklavung von Roma – über einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren – bis heute kaum Teil des kollektiven Gedächtnisses. Es gab keine kulturelle Aufarbeitung, keine institutionelle Auseinandersetzung, keinen öffentlichen Diskurs. Doch die Zeit des Schweigens ist vorbei. Die Zeit ist jetzt.
Unsere geplante Veranstaltung zum Kurzfilmtag 2025 bringt das drängende Thema der Roma-Versklavung und ihrer Auswirkungen auf die rumänische Gesellschaft ins Licht der Öffentlichkeit. Gleichzeitig eröffnet sie eine Diskussion über den Kurzfilm als Werkzeug für Empowerment, Widerstand und Heilung.
Gezeigt wird ein kuratiertes Programm aus vier eindrucksvollen Kurzfilmen, die Roma- und rumänische Perspektiven über Zeiten und Formen hinweg erfahrbar machen – von historischen Re-Inszenierungen und beißender Satire bis hin zu intimen Dokumentationen und spekulativer ritueller Kunst.
Im Anschluss an das Screening findet eine moderierte Diskussion mit den Filmschaffenden Liviu Bărbulescu, Lisa Smith und Radu Sticlea (angefragt) statt. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Potenzial, den Stärken und den Grenzen des Kurzfilms als Mittel der Selbstermächtigung und Selbstrepräsentation.