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Securitate und Stasi – Entzweite Freunde. Der Weg von der Zusammenarbeit bis zum Zerwürfnis

05.04.17 um 19:00 - 20:30

Dass die Geheimdienste der DDR und Rumäniens nach 1950 eng zusammenarbeiteten, lag nahe: die Rumänen und Rumäniendeutschen, die nach 1950 in die Bundesrepublik, oder, seltener, in die DDR kamen, waren für die Spionage-Arbeit der Securitate brauchbar, um die Verwandtschaft in Rumänien zu erpressen. Und die Stasi (MfS) war gerne bereit, dem „sozialistischen Brudervolk“ zu helfen. Berlin war damals die „Hauptstadt der Agenten“; hier tummelten sich in den „Residenturen“ Spitzel und Informanten, und manche Geschichte, die Georg Herbstritt recherchiert hat, liest sich wie ein Krimi: man liest von Entführungen und Erpressungen, von Rauschgiftschmuggel, vom Top-Terroristen Carlos, von der „Rumänischen Kolonie“, oder den Geschehnissen um „Gerda“. Das „Decknamen-Register“ umfasst zwei Seiten, das Personenregister ist sieben Seiten lang.
Ab den sechziger Jahren trübte sich das gute Verhältnis ein: Rumänien scherte immer wieder aus dem von der Sowjetunion dominierten Bündnissystem aus, schlug einen Sonderweg ein, indem es mit Blockfreien kooperierte und sich dem mit Moskau verfeindeten China annäherte. Die Freunde entzweiten sich im Laufe der 1960er Jahre. Das MfS begriff Rumänien fortan als ein potenziell feindliches Bruderland, das beobachtet wurde. Gestützt auf Akten aus beiden Ländern, untersucht Georg Herbstritt fast alle Bereiche, bei denen MfS und Securitate gemeinsam oder in Abgrenzung zueinander unterwegs waren. Ausführlich werden die politischen Zusammenhänge betrachtet: die (ost)deutsch-rumänischen Verflechtungen, der rumänische Sonderweg und die Strategien des östlichen Bündnisses im Umgang mit dem schwierigen Verbündeten.

Referent:
Dr. Georg Herbstritt, DRG

Details

Datum:
05.04.17
Zeit:
19:00 - 20:30
Veranstaltungskategorien:
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Veranstalter

Veranstaltungsort

Restaurant „Leonhardt“